ADRK
Allgemeiner Deutscher Rottweiler-Klub e.V.

Reiseratgeber

Inhaltsverzeichnis

1. Problemstellung
2. Die Reise als Belastung für den Hund
2a. Grundsätzliches beim Verreisen mit Hund
3. Der Transport des Hundes
3a. Transport mit dem Auto
3b. Transport mit anderen Verkehrsmitteln
3c. Dienstleister
4. Formalien beim Hundetransport
4a. Impfungen
4b. Einreisebestimmungen
4c. Versicherungen
5. Service
5a. Erste Hilfe
5b. Reiseapotheke
5c. Reisegepäck
6. Kurzfazit

1. Problemstellung
Wohl jeder Hundebesitzer kennt die Problematik, mit dem eigenen Haustier zu verreisen - insbesondere wenn der Vierbeiner eine gewisse Größe und ein respektables Gewicht besitzt. Oft gestaltet sich der Transport schwierig und wird für den Hund und den Besitzer unter Umständen sogar lebensgefährlich, wie Crashtests eindrucksvoll belegen. Doch welche Vorkehrungen kann der Hundehalter treffen und wie dafür sorgen, dass die Tour für alle Teilnehmer nicht nur belastungsarm, sondern zum Erlebnis wird? Gibt es von Seiten des Gesetzgebers Vorschriften oder Gesetze, die eingehalten werden müssen?
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2. Die Reise als Belastung für den Hund
Für das Tier selbst ist eine Reise eine physische wie psychische Belastung, auch wenn es sich um ein nervenstarken und gehorsamen Hund wie den Rottweiler handelt. Die ungewohnte Enge, neue Geräusche und ein Umfeld, das das Hund oft weder verstehen noch beeinflussen kann, sorgen für eine enorme Belastung. Der Stress kann stark ausarten, sodass sich der Hund in Panik, beispielsweise bei einer unbekannten Situation im Straßenverkehr, selbst verletzt. Wie stark das Niveau von Stress ansteigen kann, zeigen aktuelle Studien bei Pferden. Selbst bei einem professionellen Transport konnten starke Auswirkungen auf Herz- und Atemfrequenz der Tiere ermittelt werden. Auch die Muskulatur der Pferde weist nach dem Transport Belastungen auf, die normalerweise nur nach einem Rennen oder einer intensiven Belastung auftreten. Die Belastung eines Transports sollte angesichts dieser Ergebnisse also nicht unterschätzt werden.
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2a. Grundsätzliches beim Verreisen mit Hund
Für den Hundeliebhaber ist es selbstverständlich, dass er für ausreichend Platz beim Transport sorgt und hinlänglich Pausen einplant, in denen sich der Hund bewegen und erleichtern kann. Nehmen Sie ruhig das Lieblingsspielzeug Ihres Hundes mit und lassen Sie es damit in den Pausen spielen, das sorgt für Bewegung und reduziert das Stresslevel deutlich.

Doch auch die ausreichende Wasserversorgung ist wichtig, um einer Dehydrierung und einem unausgeglichenen Kreislauf vorzubeugen. Es ist ratsam, während der Reise Futter zu verwenden, dass das der Hund kennt. Ein gereizter Magen ist für das Tier unangenehm und kann während der Reise zu ernsten Zwischenfällen führen.

Wenn der Hund zuvor noch nie eine Fahrt absolvierte, sollte es zudem langsam an das Fahren gewöhnt werden, bevor es auf die eigentliche Urlaubstour geht - nicht nur der Mensch ist ein Gewohnheitstier!
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3. Der Transport des Hundes
Es gibt keine genauen gesetzlichen Vorschriften, die den Transport des Hundes regeln. Der Gesetzgeber sieht ein Tier als “Sache” und regelt in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) die Ladungssicherheit - Paragraph 22 und 23. Es gilt aber in jedem Fall, dass der Fahrzeugführer für die Sicherheit der Insassen und Ladung verantwortlich ist!

Grundsätzlich bestimmt die Größe des Hundes den Rahmen der Sicherung und die Wahl der Mittel. Es ist klar, dass ein Sicherungssystem, das für eine Katze entworfen ist, nicht für den sicheren Transport eines Rottweilers sorgen kann. Die Sicherung richtet sich aber auch nach dem Transportmittel selbst.
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3a. Transport mit dem Auto
In der großen Anzahl der Fälle werden Hunde mit dem Auto zum Urlaubsort transportiert. Die Gefahren sind vielfältig, allerdings gibt es auch eine große Anzahl an Sicherungsmöglichkeiten. Die erste Frage ist: Wo wird der Hund während der Fahrt positioniert? Ein Hund präferiert in der Regel die Nähe zum Herr- oder Frauchen. Dennoch ist der beste Platz für einen Hund nicht der Beifahrersitz, denn dort ist das Tier bei einem Unfall am schlechtesten geschützt. Hier bietet sich die Rückbank oder der Kofferraum an.

Die Liste der Transport- und Sicherungsmöglichkeiten ist lang und richtet sich vornehmlich nach der Art, Größe und dem Gewicht des Hundes. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Tierbox, in der der Hund während der Fahrt sicher untergebracht werden kann und auch bei einem Aufprall in Folge eines Unfalls sicher untergebracht ist. Weitere Möglichkeiten der Sicherung beim Transport mit dem Auto finden Sie im Ratgeber.
Ergänzende Informationen finden Sie hier.
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3b. Transport mit anderen Verkehrsmitteln
Beim Transport des Hundes im Zug muss nicht nur Rücksicht auf das Tier genommen werden, sondern auch auf die Mitreisenden. Der Anblick eines Rottweilers versetzt Mitreisende vielleicht in Angst und Schrecken, obwohl der Hund selbst lammfromm ist.

Bei Hunden, die im Handgepäck Platz finden, ist die Mitnahme sehr einfach: Das Tier wird in eine ausreichend große Transportbox geführt und unter dem Sitz verstaut. Die Mitnahme ist kostenlos.

Größere Hunde, die nicht in eine Transportbox passen, müssen im Zug mit Maulkorb und Leine ausstaffiert werden. Für die Mitnahme muss der halbe Normalpreis bezahlt werden. Beachten Sie auch Ihre Sitzposition. Suchen Sie einen Platz, den möglichst wenige Mitfahrende passieren, also ein Zugabteil am Anfang oder am Ende des Zuges und nicht kurz vor dem Bordrestaurant.

Wenn Sie mehr Informationen zum Reisen mit der Bahn erfahren wollen, wenden Sie sich direkt an den Deutsche-Bahn Reiseservice. Die Bahn hat die Mitnahme von Tieren im Detail geregelt.

Zur Mitnahme von Hunden in anderen Verkehrsmitteln, beispielsweise Reisebus oder Flugzeug, enthält der Ratgeber Tipps und hilft mit einfachen Verhaltensregeln.
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3c. Dienstleister
Nicht immer erscheint es sinnvoll, den Hundetransport selbst durchzuführen. Das ist insbesondere bei längeren Reisen der Fall. Die Liste der Tierspeditionen ist lang, dennoch sollten Sie darüber nachdenken, ob ein solcher Transport wirklich sinnvoll ist. Der Stress für einen Hund ist bei dieser Transportmöglichkeit sehr intensiv.
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4. Formalien beim Hundetransport
Von den Widrigkeiten beim Transport einmal abgesehen, stellen sich auch noch andere Probleme: Wie schütze ich meinen Hund vor Krankheitserregern und welche Vorschriften existieren eigentlich in meinem Urlaubsland? Können Versicherungen die Gefahren sinnvoll absichern, ohne eine zu große finanzielle Belastung darzustellen?
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4a. Impfungen
Natürlich können an dieser Stelle - und auch nicht im Ratgeber- alle Regelungen aufgelistet werden, die in den einzelnen Ländern gelten. Diese reichen von einem bloßen Vorzeigen des Impfbuches bis zur Vorlage eines Gesundheitszeugnisses. Informieren Sie sich vor Reisebeginn selbst und vertrauen Sie nicht auf Drittquellen.

Sorgen Sie generell dafür, dass Ihr Hund gegen Erreger geschützt ist, die eine andauernde Gefahr darstellen, beispielsweise Tollwut - eine Liste finden Sie im Ratgeber. Die EU hat einheitliche Regelungen festgelegt, die Sie als Halter nachweisen müssen. Achtung: Dies gilt nicht nur bei der Einreise, sondern auch bei der Durchfahrt des Landes! Zu den Regeln gehört unter anderem der EU-Heimtierpass, der unter anderem den Impfstatus anzeigt. Einige Länder - insbesondere Großbritannien, Irland und Schweden - fordern noch weitere Impfungen.
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4b. Einreisebestimmungen
Es existieren laut den Vereinten Nationen 194 souveräne Staaten. Jeder einzelne, oder zumindest die weitaus größte Zahl, regelt die Einreisebestimmungen für Hunde in das eigene Hoheitsgebiet selbstständig. Informieren Sie sich also zeitig vor der Reise - beispielsweise beim Auswärtigen Amt.

Von Deutschland aus erfolgt die größte Zahl der Reisen in ein Land der EU. Auch die im innereuropäischen Ausland geltenden Regeln zum Hundetransport sind von Land zu Land verschieden. Diese können Sie unserem Ratgeber entnehmen. Pflicht ist beispielsweise ein Mikrochip zur Identifikation.
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4c. Versicherungen
Als Hundehalter werden Sie sich mit dem Thema Versicherungen bereits beschäftigt haben. In Deutschland ist die Versicherungspflicht Ländersache und je nach Bundesland gelten andere Vorschriften. Die meisten Hundebesitzer werden eine Tierhaftpflicht besitzen. Wenn Sie keine haben, sollten Sie vor einer Reise ins Ausland auf jeden Fall darüber nachdenken, eine solche abzuschließen, um eventuelle Forderungen abzudecken - die im Ausland höher als hierzulande ausfallen können. Fragen Sie beim Versicherer nach, ob der Schutz auch im Ausland Gültigkeit besitzt. Eine Überlegung wert ist auch eine Krankenversicherung für Ihren Hund, um nach einem Unfall wenigstens die finanziellen Sorgen los zu sein.
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5. Service
An dieser Stelle möchten wir Ihnen noch einige allgemeine und nützliche Angebote zur Verfügung stellen, die Ihnen und Ihrem Hund die Reise erleichtern. Wie auch in den vorangegangenen Punkten können Sie weiterführende Informationen im Ratgeber nachlesen.
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5a. Erste Hilfe
Sorgen Sie dafür, dass Sie über Erste Hilfe Maßnahmen Kenntnis besitzen. Das hilft nicht nur konkret bei einem Notfall, sondern es beruhigt auch die eigenen Nerven, wenn man weiß, was in einer Notsituation getan werden muss. Der Tier- und Naturschutzverein aktion tier - menschen für tiere e.V. rät, einen entsprechenden Kurs zu belegen.

Erleidet Ihr Hund beispielsweise einen Hitzschlag, was in einem heißen Auto sehr schnell passieren kann, sollten Sie das Tier mit kaltem Wasser abkühlen und durch Massagen der Gliedmaßen den Kreislauf anregen. Ist der Hund stabilisiert, suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf.
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5b. Reiseapotheke
Die Reiseapotheke richtet sich primär nach den Bedürfnissen des Tieres. Neigt Ihr Hund zu Übelkeit, sollten Sie ein entsprechendes Mittel zur Hand haben. Natürlich sollte die Medikation, die Ihr Hund sowieso benötigt, mitgeführt werden. Darüber hinaus sind Medikamente oder Utensilien sinnvoll, um bei einem Zwischenfall selbst erste Maßnahmen ergreifen zu können. Dazu gehört etwa die Zeckenzange oder eine Maulbinde. Eine genaue Auflistung finden Sie im Ratgeber. Bedenken Sie, nicht immer ist ein Tierarzt schnell zur Stelle.
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5c. Reisegepäck
Apropos Tierarzt: Ins Reisegepäck gehört zwingend die Adresse des zuständigen Veterinärs am Urlaubsort. Natürlich ist auch der zuvor bereits genannte EU-Heimtierausweis obligatorisch. Aber auch Dinge wie Spielzeug gehören ins Gepäck, schließlich soll die Reise allen Teilnehmern Spaß machen. Welche Gegenstände Sie einpacken, wissen erfahrene Hundehalter selbst am besten. Werfen Sie dennoch einen Blick in den Ratgeber, vielleicht finden Sie noch gute Ergänzungen.
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6. Kurzfazit
Sie können nicht alle Gefahren und Risiken ausschließen. Eine Reise ist immer auch Abenteuer und Improvisation. Sorgen Sie dafür, dass Sie für Notfälle vorbereitet sind und das Sie wissen, wo sich der nächste Tierarzt befindet. Dann steht dem Erlebnis Urlaub mit Hund nichts mehr im Weg.

Weitere nützliche Tipps für den Urlaub mit Haustieren finden sie hier.

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