Fütterungsmanagement und -fehler

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Es gibt viele Wege einen Hund ausgewogen zu ernähren. Einige grundlegende Dinge, die v. a. das Handling des Futters betreffen, sind jedoch immer gleich. Was Sie bei der Fütterung Ihres Hundes beachten sollten, erfahren Sie in dieser Ausgabe.

Lagerung und Fütterung

Ein Trockenfutter weist im Vergleich zu einem Nassfutter bzw. frischen Komponenten einen geringen Wasseranteil auf. Der Wassergehalt eines Futtermittels spielt eine Rolle für dessen Anfälligkeit für den Verderb. Der Prozess der Verderbnis ist gekennzeichnet durch ein vermehrtes Wachstum von Pilzen, Bakterien und/oder Hefen. Die mikrobielle Besiedelung eines Futtermittels kann beim Hund schwere Verdauungsstörungen auslösen, ein verdorbenes Futtermittel sollte deshalb niemals angeboten werden. Nassfutter und frische Futtermittel besitzen in der Regel einen hohen Wassergehalt und sind entsprechend anfällig, der geringere Wassergehalt in Trockenfutter macht dieses deshalb stabiler.

Gerade wenn im Sommer hohe Temperaturen herrschen, sollten Futtermittel möglichst kühl gelagert werden. Futter sollte jedoch niemals direkt verfüttert werden, wenn es aus dem Kühlschrank kommt, da dann die Gefahr besteht, dass sich eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) entwickelt. Überlagerte Futtermittel, also Futtermittel, die deutlich über dem angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum sind, sollten ebenfalls nicht mehr gefüttert werden. Bei der Überlagerung kommt es zum einen zu Vitaminverlusten, d. h. ein lange gelagertes Futtermittel deckt unter Umständen den Nährstoffbedarf eines Hundes nicht mehr. Zum anderen kann es bei der langen Lagerung zu einem Befall mit Milben oder Insekten kommen.

Neben den Futtermitteln selbst, spielt auch die Hygiene der Näpfe eine große Rolle. Am Rand klebende Futterreste sollten entfernt werden. Frisst ein Hund seine Portion nicht vollständig auf, kann es v. a. im Sommer bei schneller verderblichen Futtermitteln zu einer Überbesiedlung mit Mikroorganismen kommen. Nicht aufgefressene Reste sollten aus diesem Grund immer entfernt werden und nicht einfach im Napf belassen werden bis der Hund sie ggf. zu sich nimmt. Auch im Wassernapf kann es z. B. durch Futterreste zu Verunreinigungen und mikrobieller Besiedlung in Form eines Biofilmes kommen. Die regelmäßige Reinigung aller im Haushalt vorhandenen Näpfe ist deshalb unverzichtbar.

Rationsgestaltung

Damit eine Futterration ausgewogen und bedarfsgerecht ist, müssen verschiedene Kriterien bedacht werden. Vor allem bei der Frischfütterung kann es zu Fehlern in der Rationsgestaltung kommen, die mit Fehlversorgungen einhergehen. Am häufigsten sind Fehlversorgungen im Bereich Energie, Protein und Mineralstoffe zu finden. Hundebesitzer, die eine alleinige Fütterung mit frischen Komponenten bevorzugen, sollten deshalb die Unterstützung eines Ernährungsexperten suchen. Die Mehrzahl der Hundebesitzer möchte ihrem Hund neben der regulären Mahlzeit etwas als Belohnung zufüttern.

Nicht jedes Lebensmittel kann bedenkenlos auch an Hunde verfüttert werden. Einige Lebensmittel besitzen von Natur aus Stoffe (sogenannte antinutritive Substanzen), die eine vollständige Verwertung anderer Nährstoffe einschränken. Beispielsweise enthält rohes Eiklar Avidin, welches Biotin bindet und so für den Organismus unbrauchbar macht. Thiaminasen sind Enzyme, die in rohem Fisch enthalten sind und Vitamin B1 zerstören. Aufgrund der genannten Auswirkungen sollten sowohl Eier, als auch Fisch nur im erhitzten Zustand verfüttert werden. Zwiebeln und Knoblauch sind für Hunde toxisch und können mit einer schweren Blutarmut (Anämie) einhergehen. Wer seinem Tier gerne Fleisch verfüttern möchte, sollte bedenken, dass rohes Fleisch mit Infektionserregern belastet sein kann. Am bekanntesten ist vermutlich die mögliche Kontamination von Fleisch mit Salmonellen.

Obwohl eine Infektion beim Hund selten mit Symptomen einhergeht, kommt es dennoch durch die Salmonellenausscheidung des Hundes zu einer Gefährdung der Menschen in der unmittelbaren Umgebung des Hundes. Neben Bakterien, kann es ebenfalls zu einer Infektion mit Parasiten kommen, v. a. mit Bandwürmern und Einzellern. Darüber hinaus spielt das Aujeszky-Virus eine wichtige Rolle, da eine Infektion beim Hund immer tödlich endet. Das Aujeszky-Virus findet man vor allem in rohem Schweinefleisch. Aufgrund der potenziellen Gefahren, die von verschiedenen Infektionserregern ausgehen, sollte Fleisch immer nur gut erhitzt angeboten werden. Knochen können im gesamten Magen-Darm-Trakt Verletzungen verursachen und sollten – wenn überhaupt – nur in Maßen gefüttert werden. Davon abgesehen, enthalten Knochen hohe Gehalte an Mineralstoffen, sodass es schnell zu einer starken Überversorgung kommen kann.

Auf die Gabe von Süßigkeiten sollte nach Möglichkeit verzichtet werden, da diese in der Regel nur zuckerreich, aber nährstoffarm sind. Schokolade ist für Hunde aufgrund der enthaltenen Substanzen giftig. Nicht immer kann eine Futterration bedenkenlos mit Frischkomponenten kombiniert werden. Dies gilt besonders bei Vorliegen einer Organerkrankung wie etwa einer Nieren- oder Lebererkrankung. In diesen Fällen sollte unbedingt ein Tierarzt befragt werden ob die geplante Zufütterung möglich ist. Beispielsweise wird bei Lebererkrankungen ein proteinreduziertes Futter eingesetzt, um die erkrankte Leber so zu entlasten. Eine proteinreiche Zufütterung wie beispielsweise mit Fleisch oder einigen Kauartikeln sollte deshalb unterbleiben.

Auch Lebens- bzw. Futtermittel, die neben der regulären Mahlzeit gegeben werden, besitzen einen gewissen Energie- und Nährstoffgehalt. Wenn der Hund etwas „nebenbei“ erhalten soll, sollte dies bereits in seiner täglichen Futterration berücksichtigt werden. Dabei reicht es häufig nicht aus einfach die Futtermenge zu reduzieren, da es so zu Fehlversorgungen kommen kann. Stattdessen sollte die Ration individuell auf den jeweiligen Bedarf und die jeweilige Zufütterung angepasst werden.

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